Herzlich Willkommen zur besten Grand Tour – dem Giro! Endlich wieder 2000 PCS-Tabs gleichzeitig offen haben, am Profiler-Board die roten Fäden spannen und am Ende doch wieder Letzter in der Velogames Freundesliga werden. Damit am Ende vielleicht doch ein solider Mittelfeldplatz drin ist, sag ich euch, welche Fahrer es wert sind in euer Team zu holen.

„Sollte es auf der 14. Etappe zwischen Kilometer 40 und 70 zu einer Windkantensituation kommen, ist er ein totsicherer Pick“

Wie üblich sind die Fahrer in die Kategorien Allrounder, Climber, Sprinter und Unclassed unterteilt. Auf geht’s!

Allrounder

Tadej Pogačar | 32 Punkte: Der große Favorit, danach kommt erstmal meilenweit nichts. Trotz des stolzen Preises führt eigentlich kein Weg an ihm vorbei.

Geraint Thomas | 22 Punkte: Nach Tadej wohl der aussichtreichste Anwärter auf Platz 2, den er auch schon letztes Jahr souverän eingefahren hat. Aber seine Sturzanfälligkeit und sein hohes Alter („irgendwann muss er doch mal einbrechen!“) machen ihn zu einen riskanten Pick für stolze 22 Punkte.

Romain Bardet | 16 Punkte: Der Kampf um Platz 3 ist so offen wie nie. Viele Anwärter streiten sich un den zweiten oder dritten Podiumsplatz. Bardet ist einer davon. Erfahren und zuletzt in guter Form. Sein großes Manko bleibt seine schlechten Zeitfahrqualitäten.

Antonio Tiberi | 14 Punkte: Seine größte Schlagzeile war bisher, dass er die Katze vom Tourismus-Minister von San Marino mit einem Luftgewehr erschossen hat. Auf dem Rad zeigte er sich zuletzt gut in Form, passabler Zeitfahrer, könnte im Kampf um Platz 3 ein Wörtchen mitreden.

Thymen Arensman | 12 Punkte: Co-Leader von Thomas. Hat die letzten 2 Giros schon gut gepunktet, dazu kommen ihm die 2 Zeitfahren sehr entgegen.

Felix Großschartner | 8 Punkte: Die Budgetvariante. Klar, er wird als Helfer für Tadej ins Rennen gehen, aber die letzten Grand Tours haben gezeigt, dass es renntaktisch immer wichtig ist, mehrere Fahrer gut im Klassement zu platzieren (A. Yates zur Tour, Kuss zur Vuelta etc.).

Climber

Ben O’Connor | 16 Punkte: Wer nach der Allrounder Kategorie tatsächlich noch genügend Punkte übrig hat, kann im Minenfeld „Climber“ hier zuschlagen. Recht teuer, aber O’Connor hat ein starkes Helferteam und sollte um eine gute Top 10 Platzierung mitkämpfen.

Cian Uijtdebroeks | 12 Punkte: Bei Bora wurde er angeblich rausgemobbt, jetzt geht er als Leader für Visma an den Start. Mieser Zeitfahrer, aber am Berg sollte er lange mithalten können. In seiner 1. GT bereits 8. geworden.

Florian Lipowitz | 8 Punkte: Vor 2 Wochen kannte ihn noch kein Schwein, jetzt er der große Geheimtipp. In der Tour de Romandie wurde er Dritter im CG und zeigte sich bockstark am Berg. Geht offziell als Helfer Daniel Martinez‘ ins Rennen, aber sollte trotzdem seine Freiheiten bekommen um Punkte einzufahren.

Michael Storer | 8 Punkte: Zeigte sich zuletzt bei der Tour of the Alps in guter Form und ist ein Topanwärter auf das Bergtrikot.

Julian Alaphilippe | 8 Punkte: Seine große Zeit hat hinter sich gelassen, aber da sich das Team auf die Sprintetappen konzentrieren wird, hat Alaphilippe alle Freiheiten um auf Etappensiege zu gehen.

Juan Pedro López | 6 Punkte: Der Spanier gewann vor 2 Wochen die Tour the Alps vor O’Connor, Tiberi, Bardet und anderen großen Namen, die das doppelte oder dreifache kosten. Unverständlich warum er so bllig ist, aber wer bei den Climbern Punkte einsparen will, sollte hier zuschlagen.

Giulio Pellizzari | 6 Punkte: Italienisches Toptalent (20 Jahre, letztes Jahr 2. bei der Nachwuchs Tour de France), wird sicherlich in vielen Ausreißergruppen zu finden sein.

Sprinter

Olav Kooij | 14 Punkte: Zwar seine erste Grand Tour, aber er hat sicherlich die besten Anfahrer und kommt auch über den ein oder anderen Berg mit drüber.

Tim Merlier | 14 Punkte: Auf dem Papier vielleicht der schnellste Sprinter im Feld, aber da es auch 4 Sprintetappen mit einem Berg kurz vor dem Ziel geben wird, ist es fraglich, ob er wirklich bei allen Ankünften mitmischen kann.

Jonathan Milan | 12 Punkte: Letztes Jahr bereits groß abgesahnt und das Sprinter Trikot gewonnen. Milan hat sich schon in Klassikern bockstark präsentiert, hat gute Anfahrer mit dabei und kommt über die kleineren Berge ohne Probleme mit drüber.

Laurence Pithie | 8 Punkte: Der junger Sprinter von FDJ hat bereits in den Klassikern gute Form bewiesen und hat quasi die gesamte Mannschaft in seinem Rücken. Auch er kommt gut im welligen Terrain zurecht und sollte daher in allen Sprintetappen mitmischen können. Preis/Leistung ist hier top!

Tobias Lund Andresen | 6 Punkte: Bock was zu riskieren? Offiziell ist Tobias Lund Andresen der Anfahrer für Fabio Jakobsen, der sich in letzter Zeit in miserabler Form zeigte. Bei der Tour of Turkey letzte Woche war Lund auch eigentlich der Anfahrer, aber Jakobsen kam nicht hinterher und Lund gewann einfach 3 Etappen. Das ist durchaus auch beim Giro denkbar – ein Wagnis, das sich auszahlen könnte.

Unclassed

Filippo Ganna | 8 Punkte: Sollte in den 2 Zeitfahren gut Punkte einsammeln, aber damit sich die 8 Punkte lohnen, muss da noch mehr kommen. Hat aber in der Vergangenheit oft bewiesen, dass er sowohl bei Sprints als auch Fluchtgruppen ordentlich mitmischen kann.

Aurélien Paret-Peintre | 6 Punkte: Super in Form – letztes Jahr beim Giro schon ne Etappe geholt und viele Punkte eingefahren. Offiziell Helfer von O’Connor, aber sollte seine Chancen bekommen.

Valentin Paret-Peintre | 6 Punkte: Auch der zweite Paret-Peintre zeigte diese Saison schon richtig starke Leistungen und wurde bei der Tour of the Alps 4. und ließ viele andere Favoriten hinter sich.

Davide Piganzoli | 6 Punkte: Ähnliches Kaliber wie Pellizzari in der Climber Kategorie. Supertalentiert und supermotiviert. Er selbst hat angekündigt mehrere Etappen gewinnen zu wollen, vor allem die in Livigno, bei der seine Familie dabei sein wird.

David Dekker | 6 Punkte: Ja, da sind sie wieder, die versteckten Sprinter in der Unclassed Kategorie. Für die ganz vorderen Plätze wird es für Dekker wahrscheinlich nicht reichen, aber könnte in den meisten Sprintetappen eine Top 10 Platzierung erreichen. Kleinvieh macht auch Mist!

Stanisław Aniołkowski | 6 Punkte: Ebenfalls ein Sprinter. Hat es diese Saison schon in gut besetzten Sprint-Etappen in die Top 5 geschafft. Auch bei ihm könnte die Hamster-Taktik aufgehen.

Simon Carr | 6 Punkte: Zuletzt eine sauschwere Etappe bei der Tour of the Alps gewonnen und hat es auf das Bergtrikot abgesehen.

Alex Baudin | 4 Punkte: War letztes Jahr schon in Fluchtgruppen zu finden und hat im Frühjahr bereits starke Ergebnisse eingefahren.

Marco Frigo | 4 Punkte: War beim letzten Giro in einigen Flutgruppen zu finden und hat dort knapp 500 Punkte eingesammelt.

Vegard Stake Laengen und Domen Novak | 4 Punkte: Wenn du kein großes Risiko eingehen und ein paar sichere Punkte mitnehmen willst, sind die 2 genau das richtige. Sollte Pogacar dominieren, wie es alle erwarten, sollten die beiden einiges an Assist Punkte einheimsen, sie selber werden aber sicherlich keine einfahren.